Unter Prophylaxe versteht man vorbeugende Maßnahmen, die rechtzeitig durchgeführt werden, um größere Eingriffe in der Zukunft zu verhindern. Diese Maßnahmen können als allererstes die Aufklärung über Kariesentstehung und einer daraus resultierenden Verhaltensänderung sein.

Bei der Prophylaxe geht es zunächst darum ein Bewusstsein für gesunde Ernährung und „richtiges“ Zähneputzen zu schaffen, das Zähne pflegt und nicht zusätzlich das Zahnfleisch belastet. Weitere pflegende Maßnahmen, wie Zahnzwischenraumpflege, Mundspülllösungen und Intensivfluoridierungen werden Ihnen näher gebracht.

Besonders wichtig ist natürlich die Prophylaxe von klein auf. Hier geht es darum, das Kind so früh es geht, an die Zahnpflege zu gewöhnen und zu motivieren. Dies gelingt erstaunlich gut dadurch, Kinder sich selbst eine bunte Zahnbürste aussuchen zu lassen. Besonders angesagt sind elektrische Zahnbürsten mit Musik. Auch Bücher über den „Kariesteufel“ führen Kinder früh an das Thema heran. Außerdem wird in der Kinderprophylaxe der Zahndurchbruch kontrolliert und überprüft. Ob eine eventuelle kieferorthopädische Behandlung notwendig ist, kann so frühzeitig festgestellt werden. Viele Gewohnheiten von Kindern, z.B. Daumenlutschen oder Lippenpressen führen zu späteren Zahnstellungsproblemen, welche im frühen Stadium leicht behandelt werden können.

Mundgeruch ist ein ernstzunehmendes Anzeichen auf eine Erkrankung, welches untersucht werden sollte. Es gilt zu prüfen, ob Erkrankungen des Nasen-Rachenraumes, der Verdauungsorgane oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes vorliegen. Oft wird fälschlicherweise zu früh dem Magen die Schuld gegeben. Studien haben gezeigt, dass 80% der Ursachen von Mundgeruch in der Mundhöhle liegen. Eine Ursache kann z.B. Mundtrockenheit sein, welche durch Alkoholkonsum, Stress, Schnarchen oder Medikamente, wie Antidepressiva oder Betablocker verursacht werden kann. Der „Mundgeruch“, auch Halitosis genannt, entsteht allerdings meistens durch Bakterien, welche in der Tiefe von Zahnfleischtaschen bei einer Parodontitis sitzen, aber auch in Zahnzwischenräumen oder Schlupfwinkeln. Das sind Stellen, die man selbst im häuslichen Gebrauch nur unzureichend putzen kann.

Ein wichtiger Prophylaxebaustein ist daher die „Professionelle Zahnreinigung“ (PZR), welche von unseren Prophylaxeassistentinnen durchgeführt wird. Hierbei werden harte und weiche Beläge, sowie hartnäckige Verfärbungen durch Kaffee und Rauchen mit Ultraschall und Airflow (Pulverstrahltechnik) entfernt. Eine spezielle grobkörnige Zahnpasta reinigt die Zähne maschinell, gefolgt von einer Politur, die die Zähne wieder mechanisch glättet. Chemisch geglättet und aufgefüllt werden die Mikroporositäten des Zahnschmelzes mit Aminfluorid in hoher Konzentration.
Auch hier geht es um ein bildhaftes Verständnis der Vorgänge. Bei der häuslichen Zahnpflege sollten alle Flächen des Zahnes, also auch der Zahnzwischenraum vor dem Spiegel gereinigt werden. Es gilt dafür zu sorgen, dass die Zähne glatt und frei von Belägen sind. Das Zahnfleisch sollte dabei schonend massiert werden, um einer Zahnfleischentzündung vorzubeugen. Meist bleibt im Alltag zu wenig Zeit für die Zwischenraumpflege. Doch gerade die Verwendung von Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen beugt am besten vor Zahnfleischbluten, Mundgeruch und Karies an den Zahnkontaktstellen vor. Ein Abreißen der Zahnseide spricht für Rauigkeiten zwischen den Zähnen. Ursache kann entweder eine nicht ausreichend glatte Füllung oder eine bereits entstandene Karies sein.